Cannabisabgabestellen in der Nähe des Yellowstone-Nationalparks raten ihren Kunden davon ab, Marihuana mit in den Park zu nehmen, obwohl es in einigen Staaten legal ist. Kevin Cannon, Geschäftsführer der Lone Peak Cannabis Co. in West Yellowstone, beantwortet häufig Fragen von Touristen über den Konsum von Cannabis während des Besuchs des Parks. Er betont, dass der Besitz von Marihuana in Yellowstone illegal ist, da es sich um Bundesland handelt, und warnt, dass die Konsequenzen, wenn man mit Cannabis im Park erwischt wird, im Vergleich zu den Gesetzen der Bundesstaaten schwerwiegend sind.
Cannon erklärt, dass der Freizeitkonsum von Marihuana in Montana zwar legal ist, das Gebiet um Yellowstone jedoch aufgrund seiner Nähe zu Staaten, in denen Cannabis nicht legal ist, wie Wyoming und Idaho, kompliziert ist. Touristen erkundigen sich oft, ob sie durch den Park nach Wyoming fahren oder die längere Route durch Idaho nehmen sollen. Cannon rät ihnen, stattdessen die Außenbezirke von Montana zu erkunden, wo sie zahlreiche Wanderwege legal nutzen können.
Die Gesetzeslage rund um Yellowstone ist prekär. In Idaho beträgt die Mindeststrafe für den Besitz von weniger als drei Unzen Marihuana seit dem 1. Juli $300. In Yellowstone sind die Strafen sogar noch strenger, mit höheren Geldstrafen und möglichen Gefängnisstrafen für den Besitz. Cannon ermutigt die Kunden, sich mit Cannabisprodukten einzudecken, bevor sie den Park betreten, und empfiehlt verschiedene Wanderwege außerhalb von Yellowstone, darunter Quake Lake und Lionhead Trail.
Besucher sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie bei der Einfahrt in den Park einen schmalen Streifen von Montana durchqueren, in dem jedoch Bundesrecht gilt, so dass Marihuana auch in diesem Gebiet von Montana illegal ist. Dies schafft eine verwirrende rechtliche Situation für Touristen.
Greg Jackson, ein ehemaliger stellvertretender Leiter des U.S. Park Service, merkt an, dass die Durchsetzung von Bundesgesetzen in Nationalparks zu unterschiedlichen Regelungen im ganzen Land führt. Er weist darauf hin, dass Personen, die Cannabis mit in den Yellowstone bringen wollen, diskret sein und Aktivitäten vermeiden sollten, die Aufmerksamkeit erregen könnten. Jackson rät vom Konsum in der Öffentlichkeit ab und schlägt vor, Cannabis in persönlichen Gegenständen, wie Toilettenartikeln, aufzubewahren, um keinen Verdacht zu erregen.
Cannon weist darauf hin, dass wild lebende Tiere in der Gegend, insbesondere Bergziegen, für Cannabisanbauer ebenfalls ein Problem darstellen können. Er berichtet von Anekdoten über Ziegen, die Marihuanapflanzen fressen, was darauf hindeutet, dass Wildtiere von Cannabis angezogen werden können.
Historische Fälle von Verhaftungen im Zusammenhang mit Marihuana in Yellowstone veranschaulichen die Risiken. Bei einer verdeckten Operation im Jahr 1991 wurden drei Jugendliche wegen verschiedener Drogen, darunter Marihuana, verhaftet. Bei anderen Vorfällen wurden Personen, die mit erheblichen Mengen Cannabis erwischt wurden, zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt. Eine Frau wurde zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem sie versucht hatte, fast 300 Pfund Marihuana in den Park zu transportieren.
Mit dem Wachstum der Cannabisindustrie wächst auch die Zahl der Erstkonsumenten, die sich von Apotheken wie Lone Peak Cannabis Co. beraten lassen. Allerdings gilt für den Yellowstone-Nationalpark nach wie vor das Bundesgesetz, das den Konsum von Marihuana verbietet, so dass die Besucher unbedingt die Warnungen der örtlichen Cannabisverkäufer beachten müssen.