Neuseeländische Cannabisfirmen zielen auf europäische Märkte

Neuseeländische Cannabisfirmen zielen auf europäische Märkte

Neuseelands medizinischer Cannabissektor entwickelt sich schnell und positioniert sich als wichtiger Akteur auf der globalen Bühne. Nach der Legalisierung von medizinischem Cannabis im Dezember 2019 und der Einführung des Medicinal Cannabis Scheme im April 2020 hat Neuseeland den kommerziellen Anbau, die Forschung, die Herstellung und den Export von Medikamenten auf Cannabinoidbasis aufgenommen. Marktprognosen gehen davon aus, dass der Umsatz bis 2028 $1,3 Mrd. übersteigen könnte, was auf ein starkes Wachstumspotenzial hindeutet.

Die Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, dass die Zahl der nicht zugelassenen medizinischen Cannabisprodukte, die CBD, THC oder beides enthalten, im Jahr 2024 um 68,4% steigen wird. Vor allem die Zahl der Produkte mit THC und kombinierten THC-CBD-Formulierungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Im Rahmen ihrer Expansionsstrategie wird eine Gruppe neuseeländischer Unternehmen diesen Monat an der Cannabis Europa teilnehmen, um Kontakte zu europäischen Partnern zu knüpfen und neue Möglichkeiten auf dem aufstrebenden Markt des Kontinents zu erkunden.

Die **Bluelab Holdings** mit Sitz in Tauranga hat sich auf Technologielösungen für den Cannabisanbau spezialisiert. Das Unternehmen bietet präzise Messinstrumente für pH-Wert, Leitfähigkeit und Temperatur zur Optimierung der Anbaubedingungen. CEO Jono Jones betont, dass der zunehmende Fokus auf Nachhaltigkeit in Europa die Produkte des Unternehmens sowohl für Behörden als auch für Verbraucher interessant macht. Bluelab plant den Aufbau einer regionalen Vertriebsunterstützung, beginnend in Deutschland, um besser mit den lokalen Züchtern zusammenzuarbeiten und sich an die kulturellen Unterschiede anzupassen.

Das in Gisborne ansässige Unternehmen **Rua Bioscience** ist ein Vorreiter auf dem Gebiet des medizinischen Cannabis mit Schwerpunkt auf sozialen Auswirkungen. Als Biotech-Unternehmen im Besitz der Māoris verbindet es Tradition mit moderner Wissenschaft. Das Unternehmen war das erste in Neuseeland, das eine Lizenz für den medizinischen Cannabisanbau erhielt, und hat ein starkes Forschungs- und Zuchtprogramm entwickelt. Rua Bioscience möchte die europäischen Lieferketten unterstützen, indem es seinen Betrieb an die EU-GMP-Standards anpasst, um den Händlern die Einhaltung der Vorschriften zu erleichtern. CEO Paul Naske merkt an, dass ihr Māori-Erbe einen einzigartigen Mehrwert darstellt, der ihre Produkte für europäische Marken, die sich auf soziale Verantwortung konzentrieren, attraktiv macht.

Mit dem Ziel, die steigende Nachfrage nach hochpotentem Cannabis in Deutschland und der Tschechischen Republik zu befriedigen, werden die Sorten von Rua durchweg auf über 23% THC getestet, was sowohl für Patienten als auch für Gesundheitsdienstleister attraktiv ist.

**Puro Limited**, Neuseelands größter Erzeuger von medizinischem Cannabis, konzentriert sich auf die biologische Produktion, nachdem er einen staatlichen Zuschuss in Höhe von $13 Millionen zur Förderung der biologischen Cannabisindustrie erhalten hat. Puro ist in Marlborough tätig, einer Region, die für ihre Weinproduktion bekannt ist, und legt Wert auf nachhaltige Anbaumethoden. CEO Sank Macfarlane unterstreicht das Engagement des Unternehmens für hochwertige, biologische Produkte, die pharmazeutischen Standards entsprechen. Puro zielt darauf ab, die Nachfrage des europäischen Marktes nach gleichbleibender Qualität und regulatorischem Vertrauen zu befriedigen und den Patienten sichere und wirksame Optionen ohne synthetische Chemikalien anzubieten.

**Ora Pharm**, gegründet von Zoe Reece, hat sich der Verbesserung der Gesundheit durch nachhaltig angebautes Cannabis verschrieben. Ora Pharm arbeitet in einer hochmodernen Anlage in Waikato und hält sich an strenge Qualitätsstandards, die sowohl von neuseeländischen als auch europäischen Vorschriften vorgegeben werden. Das Unternehmen unterstützt auch lokale Anbauer, indem es Verarbeitungsdienstleistungen zur Verbesserung von Qualität und Effizienz anbietet. Reece ist begeistert von den bevorstehenden Cannabis-Studien, die das therapeutische Potenzial von Cannabis für Patienten, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen, weiter belegen könnten.

Der kollektive Ehrgeiz dieser neuseeländischen Unternehmen zeigt, dass sie bereit sind, in den europäischen Markt einzutreten und aus ihrem gemeinsamen Engagement für Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation im Cannabisanbau Kapital zu schlagen. Während sie sich auf Cannabis Europa vorbereiten, versuchen sie, ihre einzigartigen Stärken zu nutzen und mit europäischen Partnern zusammenzuarbeiten, um die globale Cannabislandschaft zu erweitern.

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