Eine aktuelle Studie der Columbia University zeigt einen besorgniserregenden Trend auf: Die Raten des Cannabiskonsums während der Schwangerschaft steigen, ebenso wie die Raten der Cannabiskonsumstörung (CUD) bei schwangeren Frauen. CUD wird als ein Zustand definiert, bei dem es den Betroffenen schwerfällt, auf den Cannabiskonsum zu verzichten, selbst wenn dies zu gesundheitlichen und sozialen Problemen für sie selbst oder ihr Umfeld führt.
Die Forscher analysierten die CUD-Raten von 2015 bis 2020 und konzentrierten sich dabei auf 893.430 schwangere Frauen im Alter von 12 bis 55 Jahren, die einen kontinuierlichen Versicherungsschutz hatten. Auf diese Gruppe entfielen insgesamt 1.058.448 Schwangerschaften. Die Studie ergab, dass die jährliche Prävalenz von CUD-Diagnosen, die anhand von Codes der Internationalen Klassifikation der Krankheiten ermittelt wurden, von 0,22% im Jahr 2015 bis 0,27% in den Jahren 2018 und 2019 reichte.
Die Studie verweist auch auf andere Untersuchungen, die zeigen, dass der selbstberichtete Cannabiskonsum unter schwangeren Frauen in den USA von 1,5% im Jahr 2002 auf 5,4% im Jahr 2020 gestiegen ist. Neuere Daten aus den Jahren 2015 bis 2021 ergaben, dass etwa 6% der schwangeren Frauen im letzten Monat Marihuana konsumiert haben, basierend auf einer Studie, an der 4.338 schwangere Patienten teilnahmen.
Die Forscher räumten zwar gewisse Einschränkungen in ihrer Studie ein, wie etwa die Möglichkeit, dass administrative Gesundheitsdaten CUD-Diagnosen aufgrund uneinheitlicher Screening-Praktiken unterschätzen, betonten aber die erheblichen Auswirkungen ihrer Ergebnisse. Silvia Martins, die leitende Autorin der Studie, erklärte, dass die Ergebnisse die Notwendigkeit eines tieferen Verständnisses der Faktoren, die zu CUD bei schwangeren Frauen beitragen, und die Bedeutung von Diagnose und Behandlung unterstreichen.
Diese Studie wurde im American Journal of Preventive Medicine veröffentlicht. Jüngste Forschungsergebnisse von US-Wissenschaftlern deuten zudem auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft (NVP) hin, was Fragen zu den Auswirkungen des Cannabiskonsums aufwirft, der üblicherweise als Antiemetikum bei nicht schwangeren Patienten mit Übelkeit eingesetzt wird.
Die U.S. Centers for Disease Control (CDC) bieten Informationen über die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen des Cannabiskonsums während der Schwangerschaft, und die U.S. Food and Drug Administration (FDA) bietet Leitlinien für den Cannabiskonsum während der Stillzeit.
