Mehr als 1,5 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten und Kanada sind von Lupus betroffen, einer chronischen Autoimmunerkrankung, die Entzündungen und Schmerzen im gesamten Körper verursacht. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Hautausschläge und Komplikationen in verschiedenen Organen. In Anbetracht der begrenzten Behandlungsmöglichkeiten und der Tatsache, dass es keine Heilung gibt, suchen viele Patienten nach komplementären Therapien, um Linderung zu finden. Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass medizinisches Marihuana eine wertvolle Unterstützung für Lupus-Patienten sein kann.
Studien deuten darauf hin, dass Cannabis zur Schmerzlinderung, zur Verbesserung des Schlafs und zur Verringerung von Entzündungen beitragen kann. Die Cannabinoide in Cannabis, insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System, das an der Regulierung von Immunreaktionen beteiligt ist. Bei Lupus, bei dem das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe angreift, kann diese Wechselwirkung dazu beitragen, das Aufflackern der Krankheit zu verringern und die Symptome zu lindern.
Eine in Frontiers in Pharmacology veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen von Cannabinoiden auf Autoimmun- und Entzündungskrankheiten. Die Forscher berichteten, dass Cannabinoide die Produktion von Entzündungszytokinen hemmen und die Entwicklung von regulatorischen T-Zellen fördern können, die für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts des Immunsystems wichtig sind. Diese immunsuppressive Wirkung könnte bei der Behandlung von Lupus von Vorteil sein.
Was die Schmerzbehandlung betrifft, so ergab eine Studie im Journal of Pain Research, dass Patienten, die medizinisches Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen verwenden, einschließlich solcher mit Autoimmunerkrankungen, eine erhebliche Schmerzlinderung erfuhren. Außerdem berichteten viele von einem geringeren Bedarf an Opioid-Medikamenten, was angesichts der mit dem Opioidkonsum verbundenen Risiken besonders wichtig ist.
Lupus-Patienten haben oft mit Schlafstörungen und Stimmungsproblemen zu kämpfen. CBD, das keine psychoaktiven Wirkungen hat, hat sich als vielversprechend erwiesen, um die Schlafqualität zu verbessern und Ängste zu lindern. Eine Übersichtsarbeit in Current Neuropharmacology legt nahe, dass CBD wirksam gegen Schlaflosigkeit, schmerzbedingte Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen wirken kann.
Obwohl spezifischere Untersuchungen erforderlich sind, gibt es vorläufige Belege für die Verwendung von medizinischem Marihuana als Zusatztherapie bei Lupus. Patienten, die an dieser Option interessiert sind, sollten sich mit ihren medizinischen Betreuern beraten, um festzustellen, ob Cannabis in ihren allgemeinen Behandlungsplan integriert werden kann, wobei der legale Zugang und die individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, neue Behandlungsoptionen mit einem Arzt zu besprechen, bevor eine bestehende Behandlung angepasst wird.