Thailand verschärft Cannabis-Vorschriften angesichts des zunehmenden Schmuggels

Thailand verschärft Cannabis-Vorschriften angesichts des zunehmenden Schmuggels

Thailand verschärft sein Vorgehen gegen den Cannabisschmuggel, da Berichten zufolge immer mehr Touristen, insbesondere britische und indische Staatsangehörige, versuchen, die Droge aus dem Land zu bringen. Die Flughafenbehörden haben ihre Kontrollverfahren verstärkt, um Schmuggelversuche zu unterbinden, was in den letzten Monaten zu zahlreichen Verhaftungen geführt hat.

In der vergangenen Woche wurden zwei britische Frauen in Georgien und Sri Lanka festgenommen, weil sie angeblich versucht hatten, nach ihrer Einreise aus Thailand Cannabis zu schmuggeln. Die britische Regierung hat auf eine gemeinsame Aktion mit den thailändischen Behörden im Februar hingewiesen, bei der über zwei Tonnen Cannabis von Flugreisenden beschlagnahmt wurden. Seit Juli 2022 wurden mehr als 50 britische Staatsbürger in Thailand wegen ähnlicher Vergehen festgenommen. Seit der Entkriminalisierung der Droge im Jahr 2022 ist zudem ein deutlicher Anstieg der Cannabislieferungen aus Thailand in das Vereinigte Königreich zu verzeichnen.

Thailand machte 2022 Schlagzeilen, als es als erstes asiatisches Land Cannabis entkriminalisierte, eine Entscheidung, die zunächst als Möglichkeit gesehen wurde, den Tourismus und das landwirtschaftliche Wachstum anzukurbeln. Dieser Politikwechsel führte zu einer explosionsartigen Zunahme von Cannabisläden im ganzen Land und belebte den lokalen Agrarsektor. Die rasante Expansion hat jedoch Alarm ausgelöst, weil es an ausreichenden Vorschriften mangelt. Kritiker behaupten, dass Cannabis dadurch zu leicht zugänglich geworden ist, insbesondere für Minderjährige, und dass dies zu steigenden Suchtraten geführt hat.

Als Reaktion auf die Unzufriedenheit der Öffentlichkeit hat die regierende Pheu Thai Partei vorgeschlagen, einige Cannabisverbote wieder einzuführen. Dieser Schritt stößt jedoch auf erheblichen Widerstand bei den Koalitionspartnern, die weiterhin für eine Entkriminalisierung eintreten. Der politische Kampf unterstreicht die Herausforderungen im Umgang mit den wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Auswirkungen der Cannabispolitik in Thailand.

Gesundheitsminister Somsak Thepsutin kündigte an, dass in Kürze neue Vorschriften zur strengeren Regulierung des Cannabisverkaufs in Kraft treten werden. Diese Vorschriften sehen unter anderem vor, dass Einzelhändler Cannabis nur an Kunden verkaufen dürfen, die ein Rezept vorweisen können. Minister Thepsutin bekräftigte außerdem, dass es nach thailändischem Recht verboten ist, Cannabis ohne ordnungsgemäße Genehmigung aus dem Land zu bringen.

In einer kürzlich durchgeführten Aktion beschlagnahmten die Behörden im März 375 Kilogramm Cannabis, das in 22 Koffern auf einem internationalen Flughafen auf der Insel Samui versteckt war, was zur Verhaftung von 13 Personen, überwiegend Briten, führte. Die Ermittlungen ergaben, dass die Verdächtigen angeblich angeheuert wurden, um sich als Touristen auszugeben, nach Samui zu reisen und dort auf die mit Cannabis beladenen Koffer zu warten. Ihr Auftrag lautete dann, die Drogen von Samui nach Singapur und anschließend zurück ins Vereinigte Königreich zu transportieren, wobei ihnen für ihre Bemühungen eine Zahlung von 2.000 Pfund (etwa $2.682) versprochen wurde.

Angesichts der anhaltenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Regulierung von Cannabis und dem Schmuggel befindet sich Thailand an einem Scheideweg und muss die Vorteile seiner Politik der Entkriminalisierung von Cannabis gegen die damit verbundenen Risiken und Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit abwägen.

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