Die Australian Medical Association (AMA) hat die Aussetzung der Verschreibung von Cannabisprodukten mit hohem THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol) aus dem Special Access Scheme gefordert. Diese Forderung beruht auf der Besorgnis, dass Ärzte Cannabis mit einem THC-Gehalt von bis zu 98% verschreiben, ohne dies ausreichend zu begründen.
Der Standpunkt der AMA folgt auf eine Konsultation der Therapeutic Goods Administration (TGA) über die gemeinsame Nutzung von Daten im Zusammenhang mit der Sonderregelung für den Zugang. In ihrer Stellungnahme betonte die AMA die Notwendigkeit einer Neubewertung der Klassifizierungen von medizinischen Cannabisprodukten und forderte die vollständige Streichung der Kategorie 5, die Produkte mit einem THC-Gehalt von mehr als 98% umfasst.
Nach Ansicht der AMA birgt der hohe THC-Gehalt dieser Cannabisprodukte Risiken, und in den meisten Fällen fehlt es an Beweisen für ihre medizinische Notwendigkeit. Die Organisation argumentiert, dass die derzeitige Verschreibungspraxis gegen die TGA-Richtlinien verstößt, die sicherstellen sollen, dass medizinisches Cannabis angemessen und wirksam verwendet wird.
Die AMA behauptet, dass viele Kliniken die Sonderregelung für den Zugang missbrauchen und Verschreibungen zulassen, die nicht mit den etablierten medizinischen Richtlinien übereinstimmen. Sie betonen, wie wichtig es ist, diese Produkte mit hohem THC-Gehalt neu zu bewerten, um die Sicherheit der Patienten zu schützen und sicherzustellen, dass Cannabis auf der Grundlage solider medizinischer Überlegungen verschrieben wird.
In diesem Zusammenhang setzt sich die AMA für eine systematische Überprüfung von Cannabismedikamenten ein, um sicherzustellen, dass nur Produkte mit nachgewiesener Wirksamkeit und Sicherheit für Patienten verfügbar sind. Das Ergebnis dieser Forderung könnte zu erheblichen Veränderungen in der Landschaft der medizinischen Cannabisregulierung in Australien führen.
